ADHS-Komorbiditäten: Häufige Begleiterkrankungen

Eine ADHS kommt selten allein!

Oftmals leiden ADHS-Betroffene zusätzlich auch unter weiteren Erkrankungen. Diese Begleiterkrankungen werden in der Fachsprache Komorbiditäten genannt.

Zahlreiche solcher Komorbiditäten sind im Zusammenhangmit der ADHS bekannt. Diese können eine erhebliche Belastung für die Betroffenen darstellen und deren Lebensqualität vermindern.

Häufige ADHS-Komorbiditäten im Überblick

Was versteht man unter Komorbiditäten?

Neben der Primärdiagnose Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) treten bei Betroffenen häufig weitere, zusätzliche Erkrankungen auf. Diese werden auch als Komorbiditäten bezeichnet.

Dabei ist es wichtig abzugrenzen, dass diese Begleiterkrankungen zwar Zusammenhänge mit der eigentlichen ADHS haben können, aber im Gegensatz zu Folgeerkrankungen nicht immer zwingend von der ADHS ausgelöst werden.

Das gleichzeitige Auftreten unterschiedlicher Erkrankungen kann hauptsächlich durch folgende Gegebenheiten erklärt werden: Entweder ist die eine Störung ein Vorläufer oder ein Risikofaktor für die andere, oder die gleichen Risikofaktoren liegen beiden Störungen zugrunde. 

Welche Begleiterkrankungen kommen bei einer ADHS vor?

Zahlreiche verschiedene Erkrankungen können neben einer ADHS auftreten. Dazu zählen vorwiegend psychische Störungen.

Häufige Begleiterkrankungen einer ADHS sind:

  • Angststörungen
  • Autismus-Spektrum-Störung
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Depressionen
  • Disruptive Affektregulationsstörung
  • Dissoziale Persönlichkeitsstörung
  • Essstörungen
  • Schlafstörungen
  • Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
  • Spezifische Lernstörungen
  • Suchterkrankungen
  • Tic-Störungen/Tourette-Syndrom
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Zwangsstörung

Das ist kein Zufall! Es gibt nämlich oftmals gemeinsame genetische Faktoren einer ADHS und ihren Begleiterkrankungen. Teilweise können sich diese aber auch aufgrund ADHS-bedingter negativer Erfahrungen entwickeln, so vor allem die affektiven psychologischen Störungen wie eine Angststörung oder eine Depression.

Mehr über die Ursachen der ADHS erfahren Sie hier.

Wie unterscheiden sich ADHS-Komorbiditäten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen?

Eine reine ADHS ohne komorbide Störung ist eine Ausnahme. Insgesamt 50 bis 87 % der ADHS-Betroffenen leiden an mindestens einer Begleiterkrankung. Etwa ein Drittel der ADHS-Patient:innen sind sogar von zwei oder mehr zusätzlichen Erkrankungen betroffen!

Mit der Schwere der ADHS steigt dabei auch das Risiko, dass Betroffene zusätzlich an einer Begleiterkrankung leiden.

Diese Begleiterkrankungen sind aber sehr individuell und unterscheiden sich in ihrer Ausprägung auch stark je nach dem Alter der Patient:innen. Trotzdem sind komorbide Störungen in allen Altersklassen häufig: So weisen etwa 80 % der Erwachsenen und 50 bis 90 % der Kinder mit einer ADHS mindestens eine Begleiterkrankung auf.

Bei Kindern treten zusätzlich zur ADHS am häufigsten oppositionelle Störungen des Sozialverhaltens auf, wie z.B. ständige Widerworte oder das Nichteinhalten von Regeln. Sogar bis zu 50 % der ADHS-Kinder zeigt dieses Bild. Mit fortschreitendem Alter nimmt deren Häufigkeit aber ab, bis sie noch höchstens ein Viertel der Erwachsenen betreffen.

Auch Sprachstörungen und affektive Störungen kommen bei Kindern häufig neben oder infolge der ADHS vor. So leidet zirka ein Viertel der Kinder an Angststörungen, und knapp ein Fünftel an depressiven Störungen. Im Vergleich zu den Kindern schwankt das Auftreten von affektiven Störungen im Erwachsenenalter stark. Dort werden unipolare Depressionen (ohne alternierende Episoden, also dem Wechsel zwischen depressiven und manischen Phasen) etwas häufiger beobachtet als bipolare affektive Störungen.

Weitere Begleiterkrankungen, die bei ADHS-Kindern auftreten, sind Lernstörungen, wie z.B. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, Defizite in der Verarbeitungsgeschwindigkeit und Motivation oder Tic-Störungen.

Bei Erwachsenen ist eine der prominentesten Begleiterkrankungen der ADHS eine Suchterkrankung. Dabei kann es sich um Substanzabhängigkeiten handeln, wie etwa von Nikotin, Alkohol oder Drogen, oder auch um Shopping-, Internet- oder Computerspielabhängigkeiten. Auch bei Jugendlichen mit ADHS kann es bereits zu Abhängigkeitsstörungen kommen. Dabei zeigen diese ein höheres Risiko sowie ein niedrigeres Einstiegsalter als Gleichaltrige ohne ADHS. Andere Komorbiditäten, die vorwiegend Erwachsene betreffen, sind Essstörungen, Adipositas und eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Häufigkeit der bei einer ADHS auftretenden Komorbiditäten in den einzelnen Altersklassen:

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Warum ist die Differentialdiagnostik zur Abklärung von potenziellen mit ADHS assoziierten Komorbiditäten so wichtig?

Die korrekte und voneinander abgegrenzte Diagnose einer ADHS und ihrer Begleiterkrankungen ist nicht einfach. Besonders im Erwachsenenalter überschattet die Häufigkeit von auftretenden Begleiterkrankungen oftmals die eigentliche ADHS-Diagnose. Wenn eine Begleiterkrankung vorliegt, wird die ADHS-Diagnose oft übersehen. In manchen Fällen kommt es auch vor, dass die ADHS mit einer anderen, in ihren Symptomen überlappenden Störung verwechselt wird – also eine Fehldiagnose gestellt wird.

Somit tragen die häufig und zahlreich auftretenden Begleiterkrankungen auch einen hohen Anteil an der Krankheitslast einer ADHS und können die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigen.

Eine ADHS trägt kein charakteristisches Symptom, das eindeutig für sie kennzeichnend ist; stattdessen überlappen die zahlreichen ADHS-Symptome mit unterschiedlichen anderen Störungen.

Wenn die ADHS gemeinsam mit anderen Erkrankungen auftritt, so kann das neben der Diagnostik auch die Therapie beider Erkrankungen beeinträchtigen. Vor Behandlungsbeginn müssen daher alle vorliegenden Komorbiditäten geklärt sein. Koexistierende Störungen sollen leitliniengerecht behandelt werden. Bei der Entscheidung, welche Störung zuerst behandelt werden soll, soll u. a. der Schweregrad der Störungen berücksichtigt werden. Die individuelle Therapie sollte stets mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin besprochen werden.

Mehr Informationen zur Therapie einer ADHS finden Sie hier. 

ADHS und Depression

Eine Depression ist die häufigste psychiatrische Begleiterkrankung bei ADHS-Betroffenen. Menschen mit einer ADHS haben sogar ein etwa fünffach erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken!

So liegt die Prävalenz, also die Häufigkeit einer schweren Depression bei erwachsenen ADHS-Patient:innen bei 18,6 %. Dabei leiden Frauen mit einer ADHS häufiger an Depressionen als ADHS-Männer. Umgekehrt liegt die Prävalenz von ADHS bei Menschen mit einer Depression bei 12,3 %.

Symptomüberlappung ADHS und Depression

Bei einer die ADHS begleitenden Depression wird die Diagnosestellung beider Erkrankungen häufig dadurch erschwert, dass auftretende Symptome sich überlappen und nicht eindeutig zugeordnet werden können.

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In vielen Fällen ist die Depression dabei eine Folge der Erfahrungen, die ADHS-Betroffene oft bereits seit ihrer Kindheit mit ihrer ADHS machen. In einem sich selbst verstärkenden Zirkel der negativen Erfahrungen haben Patient:innen häufig mit dem Gefühl des Versagens, mit einem negativen Selbstbild und/oder einem gestörten Verhältnis zu ihrem Umfeld zu tun. Als Folge werden diese ADHS-Betroffenen häufig demoralisiert und entwickeln eine begleitende Depression.

Vorsicht ist geboten bei Personen, deren ADHS-Symptome denen einer Depression ähneln. Dann kann es auch irrtümlicherweise zur Fehldiagnose Depression kommen, und die eigentliche ADHS wird übersehen. 

ADHS und Angststörungen

Etwa ein Drittel der Kinder und sogar die Hälfte der Erwachsenen mit einer ADHS weisen eine zusätzliche Angststörung auf. Darunter fallen zum Beispiel Zwangsstörungen, Panikstörungen oder Sozialphobien. Somit ist das Risiko für ADHS-Betroffene um das Vierfache höher als bei Nichtbetroffenen. Bei Frauen mit einer ADHS ist eine Angststörung die am häufigsten auftretende Begleiterkrankung.

Ähnlich wie bei begleitenden Depressionen entstehen Angststörungen häufig erst infolge der zugrundeliegenden ADHS: Erleben Kinder mit einer ADHS zunehmend Gefühle von schlechtem Abschneiden bis Versagen in der Schule oder soziale Schwierigkeiten aus einem Gefühl des „Nicht-Akzeptiert-Werdens“ heraus, kann sich ihr Selbstwert erheblich mindern und zur Entstehung einer Angststörung führen. 

Symptomüberlappung ADHS und Angststörungen

Wie bereits für Depressionen erwähnt, wird auch bei einer begleitenden Angststörung die Diagnosestellung beider Erkrankungen dadurch erschwert, dass die auftretenden Symptome sich überlappen und nicht eindeutig zugeordnet werden können.

Zudem kann die begleitende Angststörung auch die ADHS-Symptome verstärken und umgekehrt.

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ADHS und Suchterkrankungen

Abhängig werden kann man von vielen unterschiedlichen Dingen. Dazu gehören zum Beispiel Alkohol und andere Drogen, aber auch das Internet und Computerspiele oder Glücksspiel.

Bei ADHS-Betroffenen besteht eine höhere Suchtgefährdung als beim Rest der Bevölkerung. Dementsprechend entwickeln Personen mit einer ADHS auch zwei bis drei Mal häufiger eine Nikotin-, Alkohol-, Cannabis-, Kokain und/oder andere Drogenkonsumstörung als Personen ohne ADHS. Insgesamt leiden etwa 15 % der Erwachsenen mit einer ADHS zusätzlich unter Suchterkrankungen. Umgekehrt sind unter den Erwachsenen mit Substanzgebrauchsstörungen 24 % von ADHS betroffen.

Bereits bei Kindern und Jugendlichen können Abhängigkeitsstörungen zum Problem werden. Leiden diese unter einer ADHS, so treten Substanzabhängigkeiten zum Beispiel früher auf als in einer entsprechenden Vergleichsgruppe. Auch das Rückfallrisiko ist erhöht.

Ein besonderer Fokus bei Kindern und Jugendlichen liegt dabei auch in der viel diskutierten exzessiven Nutzung von Internet und Computerspielen. Die Computerspielabhängigkeit (Gaming Disorder) ist mittlerweile eine anerkannte psychische Störung. Kinder mit einer ADHS haben einer Studie zufolge einen höheren Wert im Gaming Disorder-Ranking als eine Vergleichsgruppe. 

Symptomüberlappung ADHS und Suchterkrankungen

Auch hier gestaltet sich die korrekte Diagnosestellung als schwierig, da sich die Symptome von ADHS und Suchterkrankungen überschneiden können. 

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Kann man von ADHS-Medikamenten süchtig werden?

Diese Frage hört man immer wieder. Dass ADHS-Medikamente bei korrekter Einnahme abhängig machen, wurde aber wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Tatsächlich können diese sogar einer Suchtentwicklung entgegenwirken.

Jedoch sollte die nicht indizierte oder falsche Einnahme von ADHS-Medikamenten, besonders von Stimulanzien z.B. zur Leistungssteigerung bei Nicht-ADHS-Betroffenen, vermieden werden.

Am Rande ist zu erwähnen, dass manche ADHS-Betroffenen Cannabis zur Selbstmedikation einsetzen. Es gibt jedoch keine Belege dafür, dass Cannabis eine ADHS effektiv behandeln kann. Tatsächlich gibt es umgekehrt sogar Hinweise darauf, dass die ADHS-Symptome dadurch verschlimmert werden könnten. Laut deutscher ADHS-Leitlinie soll Cannabis zur Behandlung von ADHS nicht eingesetzt werden. 

ADHS und Schlafstörungen

Auch Schlafstörungen sind unter ADHS-Betroffenen weit verbreitet. Darunter fällt vor allem die Schlaflosigkeit (in der Fachsprache Insomnie genannt), also Schwierigkeit beim Ein- und Durchschlafen oder ein verfrühtes Aufwachen am Morgen. Etwa die Hälfte der Kinder und Erwachsenen mit einer ADHS leiden unter Schlafstörungen. Unter den ADHS-Patient:innen sind Frauen dabei häufiger betroffen als Männer.

Kinder mit einer ADHS schlafen oft viel unruhiger als Gleichaltrige ohne ADHS, und auch mit mehr Unterbrechungen. Schon im Säuglingsalter sind diese Kinder meist von Schlaf- und anderen Regulationsstörungen betroffen.

Ein unterbrechungsreicher Schlaf stört die innere Uhr und kann sich wiederum auf das Verhalten am Tag auswirken. Betroffene können dann oft nur eingeschränkt ihren Tagesaufgaben nachgehen. Als Folge kann es dann auch zu typischen ADHS-Symptomen kommen wie verminderter Aufmerksamkeit, Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen und Verhalten, sowie eingeschränkter kognitiver Leistung, z.B. Gedächtnis- und Konzentrationsdefiziten.

Symptomüberlappung ADHS und Schlafstörungen

Eine ADHS und Schlafstörungen können also Hand in Hand gehen, was wiederum die Diagnose der beiden Erkrankungen erschwert. Auch in diesem Fall gibt es Symptome, die beiden Beschwerden zugeordnet werden können und eine Abgrenzung verkomplizieren.

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Schlafprobleme und der daraus resultierende verminderte Schlaf können dann wieder die ADHS-Symptomatik verstärken, und umgekehrt – ein Teufelskreis.

Erschwerend kommt hinzu, dass ADHS-Medikamente auch unerwünschte Wirkungen haben können, die Schlafstörungen miteinschließen. Daher sollte besonders auf deren richtige Einnahme geachtet werden.

ADHS und Bipolare Störung

Die bipolare Störung ist eine affektive Störung, die sich durch abwechselnde Phasen von Depression und Manie, also Phasen ungewöhnlich hoher Stimmung, Energie und Aktivität, auszeichnet. Etwa 3 bis 14 % der Erwachsenen mit ADHS leiden zusätzlich an einer bipolaren Störung. Umgekehrt liegt die Prävalenz einer ADHS bei erwachsenen Patienten mit einer bipolaren Störung bei 10,8 %.

Die Lage bei Kindern ist diesbezüglich komplex. Studien zufolge haben Jungen und Mädchen mit einer ADHS eine höhere Wahrscheinlichkeit, als junge Erwachsene eine bipolare Störung zu entwickeln. Dies ist jedoch kontrovers diskutiert. Ebenfalls umstritten ist die Diagnose „bipolare Störung“ bei Kindern. Stattdessen wurde das Störungsbild der disruptiven Affektregulationsstörung eingeführt, das durch Frustrationsintoleranz und durchgängige Reizbarkeit gekennzeichnet wird. Viele Kinder mit dieser Diagnose zeigen zusätzlich charakteristische Symptome einer ADHS; diese sollte dann aber getrennt diagnostiziert werden.

Symptomüberlappung ADHS und bipolare Störung

Generell gestaltet sich die eindeutig abgegrenzte Diagnose einer ADHS und einer bipolaren Störung als schwierig, vor allem wenn beide Störungen gemeinsam vorliegen. Dies liegt vor allem daran, dass sie sich viele ihrer Symptome teilen. So treten z.B. die charakteristischen ADHS-Symptome der Hyperaktivität, verminderten Aufmerksamkeit, Impulsivität, übermäßigen Gesprächigkeit und rasenden Gedanken auch in der manischen Phase bei Menschen mit einer bipolaren Störung auf. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied in der Ausprägung: eine ADHS ist eine chronische Störung, während Symptome der ADHS bei einer bipolaren Störung nur episodisch, vor allem in den manischen Phasen auftreten.

Oft ist der Verlauf der bipolaren Störung schwerer, wenn zusätzlich eine ADHS vorliegt.

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ADHS und Borderline

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist charakterisiert durch Schwierigkeiten mit der Identität, dem Selbstbild und der Selbststeuerung. Weiterhin zeigt sie eine ausgeprägte Impulsivität, sowie Verlassensängste und daraus resultierende Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Bei ADHS-Betroffenen liegt die lebenslange Prävalenz von Borderline bei etwa 33 %. Sehr ähnlich dazu liegt umgekehrt die Prävalenz von ADHS bei Patient:innen mit Borderline bei etwa 32 %. 

Symptomüberlappung ADHS und Borderline

Eine ADHS und Borderline sind durch einige wenige überlappende Symptome gekennzeichnet. Daher ist es wichtig, dass Betroffene korrekt diagnostiziert werden und die Borderline-Persönlichkeitsstörung entweder als Begleiterkrankung (beides liegt vor) oder als Differenzialdiagnose (nur Borderline liegt vor) zur ADHS gestellt wird.

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Das Hauptsymptom, das sich die beiden Störungen ADHS und Borderline teilen, ist die Impulsivität. Dabei wird impulsives Verhalten jedoch im Kontext der einzelnen Diagnosen unterschiedlich definiert: Bei emotional instabilen Borderline-Patient:innen tritt dieses eher in Form von Selbstverletzung und -zerstörung auf, etwa durch rücksichtsloses Fahrverhalten, Essanfälle oder impulsives Sexualverhalten. Bei einer ADHS hingegen kommt es zu Ungeduld, die sich mit Problemen beim Abwarten und/oder dem Unterbrechen eines Gesprächspartners äußert.

ADHS und Autismus-Spektrum-Störungen

Das Feld der Autismus-Spektrum-Störungen ist vielfältig. Laut internationaler Klassifikation fallen darunter die Diagnosen „frühkindlicher Autismus“, „atypischer Autismus“, „Asperger-Syndrom“ und „sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörungen“. Betroffene zeichnen sich v.a. durch Defizite in der sozialen Kommunikation und Interaktion oder durch repetitives Verhalten, also dem Wiederholen bestimmter Handlungen aus. Diese lebenslangen Einschränkungen sind schon früh in der kindlichen Entwicklung präsent.

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung werden von der Gesellschaft eher als in sich gekehrt wahrgenommen, während ADHS-Betroffene als extrovertiert und quirlig gelten. Wie passen diese beiden Diagnosen also zusammen?

Tatsächlich war es medizinischem Fachpersonal lange Zeit nicht möglich, die Diagnose ADHS zu stellen, wenn bereits eine Autismus-Diagnose vorlag, und umgekehrt, da diese jeweils als Ausschlusskriterien galten. Mittlerweile wurde jedoch erkannt, dass beide Störungen durchaus gemeinsam auftreten können. Bei Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung liegt die Prävalenz einer ADHS bei 45 %.

Dabei ist es sogar möglich, dass es ursächliche Zusammenhänge zwischen den Symptomen einer ADHS und Autismus-Spektrum-Störungen gibt. So kann es etwa sein, dass die ADHS die eingeschränkte Sozialkompetenz bedingt, oder dass es Betroffenen durch die Hyperaktivität weniger leicht möglich ist, motorische Bewegungen einzuschränken, was zu repetitiven Verhaltensweisen wie Schaukeln des Oberkörpers oder Drehen der Hände führt. Ebenfalls gibt es gemeinsame genetische Faktoren, die beiden Störungen zugrunde liegen.

Das könnte auch die sich überschneidende Symptomatik erklären: Sowohl ADHS-Betroffene als auch Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zeigen Unaufmerksamkeit, soziale Dysfunktion oder emotionales Verhalten wie etwa Wutausbrüche. Die Gründe hierfür sind jedoch unterschiedlich, da Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen nicht mit einer Veränderung ihrer Umgebung umgehen können, während ADHS-Betroffene aus Impulsivität und schlechter oder fehlender Selbstkontrolle heraus agieren.

Die gemeinsame Symptomatik kann, wie auch bei anderen Komorbiditäten, die Diagnosestellung beider Störungen erschweren. Wenn Kinder sehr jung mit einer ADHS diagnostiziert werden, dann kann das die Autismus-Diagnose um mehrere Jahre verzögern. Verkomplizierend kommt außerdem hinzu, dass beide Störungsbilder sich im Laufe der Entwicklung der Kinder verändern. Dabei ist die Korrelation von ADHS und Autismus während der Jugend am stärksten.

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